Energiewende in Deutschland: Definition, Geschichte und Ziele

Herzlich willkommen auf der Website des Öko-Instituts zur Energiewende in Deutschland. Hier finden Sie einen umfassenden Überblick über die zentralen Themen der Energiewende: von Klimaschutz in Deutschland, der EU und weltweit bis hin zum Umstieg auf erneuerbare Energien wie Photovoltaik, Windkraft und Wasserkraft. Dabei beleuchten wir die Auswirkungen der Energiewende auf die Energieinfrastruktur, nachhaltige Mobilität, Privathaushalte sowie Wald- und Landwirtschaft. Ebenso werden notwendige politische, technologische und gesellschaftliche Maßnahmen für eine erfolgreiche Umsetzung thematisiert.

1980 prägte das Öko-Institut den Begriff Energiewende mit dem programmatischen Buch „Energiewende – Wachstum und Wohlstand ohne Erdöl und Uran“. Die Wissenschaftler*innen zeigten, dass wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftlicher Wohlstand auch ohne Kernenergie und fossile Energieträger bis 2050 möglich sind. Das Buch skizzierte einen klaren Weg zu einer vollständig nachhaltigen Energieversorgung bis zum Jahr 2045.

Mittlerweile liegt mehr als die Hälfte dieses Zeitraums von 1980 bis 2050 hinter uns. Rund die Hälfte des Stroms stammt in Deutschland heute aus erneuerbaren Energien. Mit dem hohen Anteil an erneuerbaren Energien am Strommix 2023 (51,8 Prozent, mit einer Steigerung von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) ist die Energiewende in Deutschland auf einem guten Weg. Und die wissenschaftliche Forschung zeigt: Sie ist machbar!

Der Begriff Energiewende bezeichnet einen alternativen, sauberen, bezahlbaren, sicheren – kurz nachhaltigen Weg, Energie zu erzeugen und zu nutzen. Die Energiewende bedeutet die Abkehr von der traditionellen Strom- und Wärmeerzeugung, vor allem durch Kohle- und Atomkraft, und eine Hinwendung zu erneuerbaren Energiequellen und Energieeffizienz. Gleichzeitig ist sie eng verbunden mit der Reduktion von Treibhausgasemissionen und dem Klimaschutz.

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Ursprünge der Energiewende: Vision einer nachhaltigen Energieerzeugung

Die Wiege der Energiewende in Deutschland ist die Umweltbewegung und die Anti-Atomkraftbewegung der 1970er Jahre. Den Begriff „Energiewende“ prägte das Öko-Institut im Jahr 1980 mit dem Buch „Energiewende – Wachstum und Wohlstand ohne Erdöl und Uran“, das konkrete Szenarien für eine alternative Energiezukunftentwickelte.

Die Wissenschaftler*innen des Instituts entkoppelten erstmalig wirtschaftliches Wachstum von Strom- und anderem Energieverbrauch. Ihre Vision: Wirtschaftliche Entwicklung sollte auch ohne stetig steigenden Verbrauch von Kohle, Erdöl, Erdgas und Uran – also fossile Energieträger – möglich sein. Dabei wurde Energieeffizienz als zentrales Lösungsmodell definiert, um den langfristigen Energiebedarf zu senken. Die noch benötigte Energie sollte über sogenannte „sich erneuernde Primärenergieträger“ erzeugt werden. Die Rede war von Solarenergie sowie von Windkraft und Wasserkraft. Darüber hinaus spielten Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und Blockheizkraftwerke eine wichtige Rolle in den alternativen Energieszenarien für Haushalte, Industrie und Verkehr.

Seitdem haben viele Akteure dazu beigetragen, den Begriff Energiewende wissenschaftlich zu fundieren, praktisch auszufüllen und gesellschaftlich akzeptierte Lösungsvorschläge für eine nachhaltige Nutzung von Energie zu machen. Bundesministerien, Parteien, Verbände, Kommunal- und Landesregierungen, aber auch engagierte Wissenschaftler*innen sowie Nichtregierungsorganisationen (NGOs) haben immer wieder Konzepte und konkrete Planungen vorgelegt, die zeigen, dass die Ursprungsideen in die Realität umgesetzt werden können.

Die Energiewende in Deutschland ist ein zentraler Baustein für den Klimaschutz und eine zukunftsfähige Energiepolitik. Als unabhängiges Forschungsinstitut begleitet das Öko-Institut seit Jahrzehnten diesen Transformationsprozess mit wissenschaftlichen Analysen, Szenarien und politischen Empfehlungen.

  • Klimaschutz international

    Politische Lösungen für europäische und globale Herausforderungen 
     
  • Energiewende in Deutschland

    Zentrales Element für den Erfolg der Energiewende ist die Abkehr von fossilen Energieträgern 
     
  • Erneuerbare Energien

    Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist die Basis der Energiewende 
     
  • Energiewende im Verkehr

    Es braucht alternative Antriebe, vernetzte Mobilitätsangebote und mehr für die Verkehrswende  
     
  • Wärmewende

    Große Potenziale für mehr Gebäudeeffizienz 
     
  • Sozial gerechte Energiewende

    Soziale Ausgestaltung der Maßnahmen 
     
  • Klimaschutz in der Wald- und Landwirtschaft

    Belastungsgrenzen nicht überschreiten 
     
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Energiewende heute & in Zukunft: Chancen, Herausforderungen und Aufgaben

Im Jahr 2025 stammt in Deutschland bereits mehr als die Hälfte des Stroms aus Windkraft, Solarenergie oder Biomasse. Der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase wurde bis 2023 gegenüber 1990 um über 40 Prozent gesenkt. 2023 gingen die letzten drei deutschen Atomkraftwerke vom Netz. Der Kohleausstieg bis 2038 ist ebenfalls beschlossen. Der im Koalitionsvertrag der Bundesregierung (Kabinett Scholz) vorgesehene beschleunigte Kohleausstieg bis 2030 wurde hingegen im Jahr 2024 endgültig fallengelassen. 

Auch der Gasausstieg ist zentral für das Erreichen der Klimaschutzziele in Deutschland. Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Jahr 2022 ist deutlich geworden, dass aus anderen Ländern als Russland importiertes Gas deutlich teurer sein wird als von der Wirtschaft bisher erwartet. Deshalb ist ein Ausstieg aus der klimaschädlichen Verbrennung von Gas auch aus Gründen der Unabhängigkeit der Energieversorgung geboten.

Wir sind also auf dem Weg, aber noch nicht am Ziel: Bis 2045 will Deutschland klimaneutral sein, doch dazu müssen die begonnen Schritte konsequent weitergangen werden. Dies kann nicht mit einer Maßnahme allein gelingen. Die Lösungsansätze müssen alle Bereiche umfassen und einer Vielzahl von praktischen und politischen Herausforderungen erfolgreich begegnen. Unter anderem muss der Ausbau der erneuerbaren Energien mit einer sozialgerechten Verteilungspolitik einhergehen.

  • Chronologie

    Die wichtigsten Meilensteine der Energiewende 
     
  • Zentrale Beiträge des Öko-Instituts

    Studien und Artikel des Öko-Instituts aus 35 Jahren 
     

Partizipation und Zustimmung zur Zielerreichung

Eine erfolgreiche Energiewende braucht nicht nur Technik, sondern auch die die aktive Beteiligung der Bevölkerung. Echte Partizipation ist entscheidend, um die Energiewende sozial verträglich und im Einklang mit den Bedürfnissen der Bevölkerung umzusetzen. Deshalb ist es wichtig, die Bürger*innen sowie lokale Akteure frühzeitig einzubeziehen – sowohl bei der Auswahl geeigneter Flächen als auch bei der Planung und Umsetzung konkreter Projekte. 

Es gibt bereits vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten. Diese reichen von informellen Formaten wie Informationsveranstaltungen oder Dialogforen bis hin zu formellen Beteiligungsverfahren im Rahmen der Regionalplanung oder Bauleitplanung. Zusätzlich eröffnen finanzielle Beteiligungsmodelle– zum Beispiel Bürgerenergiegesellschaften, Energiegenossenschaften oder Beteiligungen an Erträgen aus Wind- oder Solaranlagen – neue Chancen. Wenn Bürger*innen die Möglichkeit haben, sich aktiv einzubringen und finanziell zu profitieren, steigt die Akzeptanz für Energiewendeprojekte vor Ort deutlich. 

Gleichzeitig bringt die Energiewende viele Vorteile: saubere Luft, regionale Wertschöpfung, stabile Energiepreise sowie eine sichere und unabhängige Energieversorgung. Kurz gesagt: Wenn alle mitmachen dürfen, profitieren auch alle davon.

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